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Israelische Kriegsverbrechen

Militär setzt weiterhin Palästinenser als "menschliche Schutzschilde" ein

02.03.2007  






Eine AP-Meldung vom Donnerstag läßt keinen Zweifel daran, daß das israelische Militär auch weiterhin Palästinenser als "menschliche Schutzschilde" einsetzt, auch wenn die Nachrichtenagentur selbst nur davon spricht, daß "die Frage aufgeworfen wird", ob dies nach wie vor - und im Widerspruch zu einem Urteil des Obersten Gerichtshofs Israels - der Fall sei.

Hintergrund der Meldung sind Aufnahmen eines AP-Kamerateams vom Sonntag in der Stadt Nablus in der West Bank, die von israelischen Einheiten angegriffen wurde.

Die Bilder zeigen einen jungen Palästinenser, wie er israelische Soldaten zur Tür eines Hauses führt. Er steht draußen, während Soldaten hineingehen. Dann führt er die Soldaten einige Stufen hoch zum Eingang einer Wohnung. Der Mann geht den Soldaten voran in die Wohnung. Schüsse sind zu hören, während mehrere Soldaten draußen stehen. Der Mann geht dann wieder aus der Wohnung heraus und die Stufen hinab, gefolgt von den Soldaten. Dann führt er die Soldaten um das Gebäude herum, wo er die Soldaten nach eigener Aussage - außerhalb des Blickfelds der Kamera - zu zwei weiteren Wohnungen führte. Später ist zu sehen, wie er in Begleitung mehrerer "Verdächtiger" Stufen herabgeführt wird und in ein Militärfahrzeug einsteigen muß.

Gegenüber AP sagte der Mann, Sameh Amira, später, er sei von den israelischen Soldaten gegen seinen Willen gezwungen worden, vor ihnen herzugehen, teilweise mit vorgehaltenen Waffen. Gegen 05:00 Uhr morgens sei er von den israelischen Soldaten geweckt und ihm von ihnen befohlen worden, zusammen mit seiner Familie in ein benachbartes Haus zu gehen. Etwa eine Stunde später sei er dann gezwungen worden, die Soldaten zu den drei Wohnungen, einschließlich seiner eigenen, zu führen. In seiner Wohnung eröffneten die Soldaten dann das Feuer auf den Boden und Schränke im Schlafzimmer, was Einschußlöcher belegen.

Amira bestreitet, Mitglied einer bewaffneten palästinensischen Organisation zu sein. Einzig ein Cousin gehöre den Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden an. Die Tatsache, daß er nach einigen Stunden wieder freigelassen wurde, bestätigt zweifellos seine Unschuld.

In der Vergangenheit war es eine Standardvorgehensweise des israelischen Militärs, Palästinenser vorzuschicken, wenn Häuser oder Wohnungen "durchsucht" werden sollten, um so Angriffe zu verhindern. Dies führte letztlich zu einem Urteil des Obersten Gerichtshofs Israels, der diese Praxis verbot. Trotzdem berichten Palästinenser immer wieder, daß genau dies geschieht.

Tatsächlich wäre das Urteil des Gerichts völlig unnötig gewesen, widerspricht die Benutzung von Zivilisten als "menschliche Schutzschilde" durch das Militär doch gleich mehreren der auch von Israel unterzeichneten IV. Genfer Konventionen.

  • Artikel 28: Keine geschützte Person darf dazu benützt werden, um durch ihre Anwesenheit militärische Operationen von gewissen Punkten oder Gebieten fernzuhalten.
  • Artikel 31: Auf die geschützten Personen darf keinerlei physischer oder moralischer Zwang ausgeübt werden, namentlich nicht, um von ihnen oder Drittpersonen Auskünfte zu
  • erlangen.
  • Artikel 34: Das Nehmen von Geiseln ist verboten.
Diese offensichtlichen Kriegsverbrechen führten weder vor noch nach dem Urteil zu internationalen Maßnahmen gegen Israel.




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