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Von vorbereiteten Bürgern und Terroristen

Urteilsspruch im Fall des Briten, bei dem große Mengen Chemikalien gefunden worden war

01.08.2007  






Ende September des vergangenen Jahres war im Haus des Briten Robert Cottage in dem Ort Colne die größte jemals in Großbritannien gefundene Menge Chemikalien zur Sprengstoffherstellung gefunden worden, wie die örtliche Polizei nach dem Fund berichtete. Im Rahmen der Ermittlungen wurde außerdem der Zahnarzt David Bolais Jackson verhaftet. Bei ihm waren - unter anderem - mehrere Raketenwerfer und ein Strahlenschutzanzug gefunden worden.

Beide Männer hatten Verbindungen zu der rechtsgerichteten "British National Party" (BNP, "Britische Nationalpartei"). Cottage war zuvor bei Wahlen für die BNP angetreten.

Schon die praktisch nicht vorhandene Aufmerksamkeit der Medien in diesem Fall zeigte überdeutlich, daß derartige Fälle grundlegend anders bewertet werden, wenn sie von Nicht-Muslimen begangen werden.

Am Dienstag nun berichtete der britische Guardian, daß in dem Verfahren gegen Cottage nun das Urteil gesprochen worden ist. Demnach verurteilte ihn die Richterin Swift zu einer Gefängnisstrafe von 2½ Jahren. Da er bereits fast ein Jahr in Untersuchungshaft verbracht hat, wird er vermutlich in rund einem halben Jahr wieder auf freien Fuß gesetzt werden.

In ihrem Urteilsspruch hätte ihn die Richterin kaum harmloser darstellen können. Er habe zwar weiterhin Ansichten, "die in die Richtung des Apokalyptischen tendieren" und seine Handlungen seien "kriminell und potentiell gefährlich" gewesen, es bestehe aber nur eine geringe Gefahr, daß er sich zukünftig weiterer Vergehen schuldig mache.

Cottage hatte in dem Verfahren gestanden, die Chemikalien besessen zu haben, allerdings behauptet, diese nur für den Fall des Ausbruchs eines Bürgerkriegs oder vergleichbarer Umstände in Großbritannien gekauft zu haben. "Der Zusammenbruch des Finanzsystems wird unweigerlich zu einer unerträglichen Belastung für die sozialen Strukturen dieses Landes führen", sagte Cottage. Als Auslöser hierfür sieht er das "Übel der unkontrollierten Einwanderung" nach Großbritannien. Angesichts des im Mittleren Osten eingesetzten britischen Militärs und der unzureichenden Ausbildung der britischen Polizei wären die Behörden in dem Fall seiner Ansicht nach nicht in der Lage, den Menschen Schutz zu gewähren. "Ich bin der Überzeugung, daß es jedermanns gottgegebenes Recht ist, sich und seine Familie zu verteidigen, wenn er angegriffen wird."

Außerdem habe er mit dem von ihm besessenen Kaliumnitrat und Schwefel nur blitzende Knallkörper herstellen wollen, um "Eindringlinge" abzuschrecken. Obgleich es sich hier immerhin um die Herstellung von Schwarzpulver handelte, akzeptierte die Richterin diese Darstellung. "Durch das Zünden solcher Knallkörper, in der fälschlichen Annahme, Sie wären in Gefahr, hätten Sie unschuldie Menschen verletzen können", sagte sie.

Tatsächlich fanden sich in seinem Besitz aber auch Ammoniak, Wasserstoffperoxid und Salzsäure und auf seinem Computer eine Datei einer einschlägigen Bombenbauanleitung - ein deutlicher Hinweis auf grundlegendere Ambitionen Cottages. Dies wird umso mehr durch die ebenfalls in seinem Besitz gefundenen Kugellager belegt.

Trotzdem wurde Cottage von dem Vorwurf der "Verschwörung zur Herbeiführung einer Explosion" freigesprochen und nur wegen des Besitzes der Chemikalien verurteilt. Der Zahnarzt Jackson war schon zuvor vom Vorwurf der "Verschwörung zur Herbeiführung einer Explosion" freigesprochen worden, nachdem sich die Geschworenen zwei Mal nicht auf ein Urteil einigen konnten.





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