Die Regierung Venezuelas wird eine Delegation des irakischen Regierungsrats bei einem OPEC-Treffen nicht anerkennen, berichtete AP am Donnerstag. Präsident Hugo Chavez hatte am Mittwoch gegenüber Journalisten gesagt "Wir erkennen eine ‚Regierung' unter ausländischer Besatzung nicht an." Der Ölminister Venezuelas, Rafael Ramirez, sagte, es gäbe keine irakische Regierung, die eine Delegation für das Treffen am 24. September entsenden könnte, wollte aber "informelle Gespräche" mit einem irakischen "Beobachter" nicht ausschließen. Dies dürften die weltweit bisher eindeutigste Absage an den von den USA eingesetzen irakischen Regierungsrat sein. Es ist allerdings mehr als wahrscheinlich, daß sie vorrangig durch die politischen Spannungen Venezuelas mit den vereinigten Staaten inspiriert worden ist. Erst kürzlich hatte der linke Präsident Chavez die USA davor gewarnt, sich in die Innenpolitik seines Landes einzumischen, nachdem die USA offen Bestrebungen für außerplanmäßige Neuwahlen in Venezuela unterstützt hatten. Die USA waren aufgebracht, weil Venezuela, der weltweit fünftgrößte Ölexporteur, seine Bindungen zu Ländern wie Kuba und Lybien verstärken will. Außerdem hat Chavez in der Vergangenheit die USA häufig wegen ihrer Außen- und Wirtschaftspolitik kritisiert. Es wird vermutet, daß die CIA den im letzten Jahr fehlgeschlagenen Staatsstreich gegen Chavez wie auch den Generalstreik in diesem Jahr, der das Land in ein wirtschaftliches Chaos gestürzt hat, initiiert hat. Die Ablehnung der irakischen Delegation dürfte also vorrangig eine "Retourkutsche" für die USA sein. Impressum und Datenschutz contact: EMail |