Offizielle US-Stellen warnen immer wieder vor der Gefahr, daß Terroristen in den Besitz einer "schmutzigen Bombe" kommen könnten, einer Bombe also, die zwar nicht aufgrund von Atomspaltung sondern durch "herkömmlichen" Sprengstoff explodiert, die aber eine größere Menge radioaktives Material enthält, das bei der Explosion die Umgebung verseucht. Erst Anfang Juni diesen Jahres hatten sich die "G8"-Länder (Frankreich, USA, Rußland, Großbritannien, Japan, Italien, Kanada, Deutschland und die Europäische Union) auf den Beginn einer neuen Initiative geeinigt, die dafür sorgen soll, daß Terroristen nicht an das radioaktive Material zu gelangen. Entweder schätzt die US-Regierung die Gefahr der Explosion einer solchen Bombe in den Vereinigten Staaten allerdings wesentlich geringer ein oder man ist dort bemüht, den Terroristen im Rahmen von "Fair-Play" nicht jegliche Chancen zu nehmen, in den Besitz des benötigten Materials zu gelangen. Wie AP am Donnerstag berichtete, wird die Bush-Regierung ein Programm des US-Energieministeriums auslaufen lassen, daß radioaktive Materialien in staatlichen Betrieben und Einrichtungen überwacht. Auf die Anfrage des Abgeordneten Edward Markey, warum das Programm beendet wird, antwortete der Sprecher des Energieministeriums Joe Davis, daß das Programm beendet würde, weil die Arbeit abgeschlossen sei. Radioaktive Materialien im Regierungsbesitz seien identifiziert worden und nun würden sie zusammengelegt oder entsorgt. Durch die Beendigung des Programms wird ungefähr 1 Million US-Dollar eingespart. Das Programm war nach Markey Ansicht "sehr effektiv bei der Aufspürung und sicheren Lagerung von herrenlosen radioaktiven Materialien" - einschließlich Uran und Plutonium - und hätte seiner Meinung nach keinesfalls beendet werden dürfen. Zumindest ist die Einstellung des Programms jedenfalls ein klares Zeichen, wie ernst es der amerikanischen Regierung mit der Verhinderung eines solchen Anschlags wirklich ist. Impressum und Datenschutz contact: EMail |