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Wieder Zwischenfall in Fallujah
18.09.2003









In der irakischen Stadt Fallujah haben amerikanische Soldaten am Donnerstag erneut einen 14 Jahre alten Jungen erschossen und 6 weitere Menschen, darunter zwei Frauen, verletzt, als sie das Feuer auf eine Hochzeitsgesellschaft eröffneten, berichtete AFP.

Wie im Irak bei Feierlichkeiten üblich hatten Gäste Schüsse in die Luft abgegeben. Eine vorbeifahrende amerikanische Patrouille glaubte offenbar, angegriffen zu werden und eröffnete das Feuer.

Ein Anwohner, Adel Hmood, sagte, die Soldaten hätten wahllos in alle Richtungen geschossen. Der tote Junge, Sufyan Daoud al-Kubaisi, wollte Zigaretten holen, als er getötet wurde. Zahlreiche Einschußlöcher in den umliegenden Häusern zeugen von der Schießwütigkeit der Soldaten.

Das Abgeben solcher Freudenschüsse ist zwar sicherlich angesichts der Nervosität der US-Soldaten keine gute Idee, andererseits sollte den Soldaten diese Sitte mittlerweile - nach mehreren Monaten der Besatzung - bekannt sein. Das ungezielte Umsichschießen trägt dann ein weiteres dazu bei, daß Unschuldige verletzt oder getötet werden.

Erst am vergangenen Freitag waren in der Stadt 8 irakische Polizisten "irrtümlich" von US-Soldaten erschossen worden.

Ebenfalls am Donnerstag berichtete der arabische Fernsehsender Al-Arabiya, daß bei einem Angriff auf einen US-Konvoi in der Stadt Khaldiyah mindestens 8 US-Soldaten getötet worden sind, als der Lastwagen, in dem sie transportiert wurden, von einer Explosion getroffen wurde.

Augenzeugen berichteten, daß eine Bombe unter dem Fahrzeug explodierte. Mahmmoud Ali sagte, er habe gesehen, daß 8 stark verbrannte Körper aus dem Fahrzeug geholt worden sind. Der Rest des Konvois sei weitergefahren und in geringer Entfernung mit Panzerfäusten angegriffen worden. Dies wurde von einem anderen Augenzeugen, Yussif Ali, bestätigt, der allerdings nur 4 getötete Soldaten gesehen hatte.

Von der US-Basis außerhalb der Stadt war außerdem eine schwere Explosion zu hören gewesen, weder der Grund noch die Auswirkungen sind allerdings bisher bekannt.

Ein AP-Reporter, der über den Angriff auf den Konvoi berichten wollte, wurde von den Soldaten ebenfalls angegriffen und sein Fahrzeug von einer Maschinengewehrsalve zerstört. Der Reporter, Karim Kadim und sein Fahrer konnten unverletzt entkommen.

Auch in der nordirakischen Stadt Mosul kam es zu einer ganzen Reihe von Angriffen auf US-Soldaten. Anwohner sagten, es wäre das erste Mal gewesen, daß sie eine so große Zahl zeitlich so eng aufeinander abgestimmter Angriffe erlebt hätten.

Das US-Militär zeigte sich bei all diesen Vorfällen sehr zugeknöpft und leugnete entweder komplett, von den Angriffen zu wissen oder nannte nur einzelne verletzte Soldaten als Ergebnis.

200 Kilometer nördlich Baghdads kam es am Donnerstag außerdem zu einem neuen Feuer an einer Ölpipeline.

Derzeit ist nicht klar, ob die große Zahl von Angriffen mit einer neuen Tonbandaufnahme, in der Saddam Hussein erneut zum Widerstand aufrief, zusammenhängen.




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