Die Bilder gleichen sich immer mehr. Wie Reuters am Mittwoch berichtete, soll nun dem Iran eine "letzte Chance" eingeräumt werden, "in vollem Umfang über sein Atomprogramm zu informieren" und ein Zusatzprotokoll zu unterzeichnen, daß der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) das Recht auf unangemeldete Kontrollen einräumen würde. Der Entwurf für die Resolution wurde - wie nicht anders zu erwarten - von den USA in den Rat der IAEA eingebracht. Wie schon im Fall des Iraks scheint die Entwicklung vorgezeichnet. Es ist davon auszugehen, daß die Resolution angenommen wird. Dann bleiben dem Iran zwei Möglichkeiten: entweder er weißt die Forderungen zurück, dies würde von den USA als "Beweis" für die "bösen Absichten" des Irans gewertet werden, oder er akzeptiert die Forderungen. Davon ausgehend, daß der Iran derzeit kein Programm zur Entwicklung von Atomwaffen besitzt, würden die darauf folgenden Inspektionen also keine Beweise finden. Dies würde wiederum dazu führen, daß die USA den Iran beschuldigen, sein Atomwaffenprogramm geheimzuhalten, was wiederum ein Beweis für die "bösen Absichten" wäre. Der einzig mögliche Weg, einen Angriff der USA mittelfristig abzuwenden, könnte der nordkoreanische Weg sein. Die Behauptung, man besäße bereits Atomwaffen und sei bereit und in der Lage, sie einzusetzen. Dies würde zwar sicherlich starke Sanktionen gegen den Iran nach sich ziehen, würde aber einen bevorstehenden Angriff sehr wahrscheinlich zumindest verschieben. Die Unbekannte hierbei wäre die israelische Reaktion auf eine derartige Veröffentlichung. Israel hat erst kürzlich die Möglichkeit, daß ein iranisches Atomwaffenprogramm existiert, als einen "Alptraum" bezeichnet. In jedem anderen Fall scheint die Zukunft des Iran allerdings davon abzuhängen, ob das Land das nächste auf der Liste der im "Kampf gegen den Terror" anzugreifenden Ziele ist, wofür sich die Anzeichen in letzter Zeit mehren. Impressum und Datenschutz contact: EMail |