Wie die israelische Haaretz am Montag berichtete, stellt Israel ehemalige russische Scharfschützen für die "Bewachung" von israelischen Siedlungen auf palästinensischem Territorium ein. Ehemalige russische Scharfschützen, die im Tschetschenienkrieg gedient haben, werden in einer "Einwandererbrigade" zusammengefaßt, die hauptsächlich aus Einwanderern im alter von mindestens 40 Jahren besteht, die aufgrund ihres Alters nicht mehr für den Reservedienst in Frage kommen. Jüngere russische Scharfschützen werden in die reguläre israelische Armee integriert. Ein hoher Sicherheitsbeamter sagte gegenüber Haaretz, daß einige der Einwanderer wesentlich umfangreicher als Scharfschützen ausgebildet worden sind. Während die Ausbildung zum Scharfschützen bei der israelischen Armee nach fünf Wochen abgeschlossen ist, dauert sie bei der russischen Armee ein Jahr. Der Beamte bezeichnete die "Erfahrung", die die Einwanderer in Tschetschenien gewonnen haben außerdem als "sehr hilfreich" bei den Kämpfen in den besetzten Gebieten. Wie Haaretz berichtet, wurde ein großer Teil der bewaffneten Palästinenser, die bei "gewalttätigen Vorfällen" verletzt worden sind, von Scharfschützen angeschossen. Diese Aussage läßt leider außer Acht, daß es auch regelmäßig zu Fällen kommt, in denen unbewaffnete Zivilisten, einschließlich Frauen und kleine Kinder, grundlos angeschossen oder sogar getötet werden. Der Einsatz von Scharfschützen in Wohngebieten ist sicherlich an sich schon mehr als fragwürdig, wenn diese aber auch noch jahrelange "Erfahrungen" in einem "echten" Kriegsgebiet gemacht haben - in den vier Jahren des zweiten Tschetschenienfeldzugs sind Berichten zufolge mindestens 15.000 russische Soldaten getötet worden - so ist es wenig verwunderlich, daß es auch immer wieder zu unschuldigen Opfern kommt. Impressum und Datenschutz contact: EMail |